Sörensen sieht LandSven StrickerSven Stricker

Sörensen sieht Land (rororo) 

 Foto ©Magdalena Höfner

Jubiläumsfest im charmebefreiten Einkaufszentrum am Rande von Katenbüll. Ein Auto rast in die Menge. Es gibt Tote und Verletzte.

Ein Unfall unter Drogeneinfluss? Ein Attentat? Ein Anschlag auf die Bürgermeisterin?

Und dann gehört das Auto auch noch Sörensens Ex- Praktikanten. Der aber hat – wie viele nach der Feier – einen Filmriss.

Mit seinem Kommissar Sörensen hat Sven Stricker eine zutiefst menschliche Figur geschaffen. Einen Antihelden, dessen lieb gemeinte Versuche, politisch korrekt zu sein, kläglich scheitern. Dessen Courage darin besteht, seine Angststörung anzunehmen und den Fokus von sich auf seine Mitmenschen zu lenken. „Um die Lebenden muss ich mich kümmern“, sagt er zum Pastor, „da kann man noch was machen.“ Mit punktgenauer Sprache und schrägen Dialogen schafft der Autor in „Sörensen sieht Land“ eine perfekte Balance zwischen Humor und Melancholie, Empathie und Zorn auf die Gewalt in der Welt. Darum geht es im Leben: „Anfangen, mitmischen, abtreten.“