Recht und amerikanische Literatur

C.H.Beck

Mit einem Vorwort von Bernhard Schlink

Broschur

ISBN 978-3-4067-1543-3

29,80 € [D], 30,70 € [A]
Zum Werk
Im Vorgängerband "Recht und Literatur. Von Friedrich Schiller bis Martin Walser" hat Pieroth bereits gezeigt, worum es ihm geht: Am Beispiel von Werken der Weltliteratur sollen Grundprobleme des Rechts veranschaulicht, das Nachdenken über sie befördert und mögliche Antworten präsentiert, diskutiert und analysiert werden. Während der Vorgängerband deutschsprachige Werke behandelte, widmet sich dieser Band der US-amerikanischen Literatur. Einzig J. M. Coetzee ist nicht Amerikaner, sondern Südafrikaner; die Aufnahme seines Romans rechtfertigt sich dadurch, dass er längere Zeit in den USA gelebt und den Roman in den USA geschrieben hat.
Inhalt
- Erster Teil. Recht und Staat
- Kapitel 1. Recht an der Grenze der Zivilisation
- James Fenimore Cooper: Die Ansiedler oder Die Quellen des Susquehanna. Ein Zeitgemälde,
- 1823
- Kapitel 2. Staatsversagen
- John Steinbeck: Früchte des Zorns, 1939
- Kapitel 3. Selbstjustiz nach Rechtsverweigerung
- E.L. Doctorow: Ragtime, 1974
- Kapitel 4. Der Privatdetektiv als Hilfsorgan der Rechtspflege
- Dashiell Hammett: Rote Ernte, 1929
- Kapitel 5. Rechtsgehorsam
- Nathaniel Hawthorne: Der scharlachrote Buchstabe, 1850
- Kapitel 6. Rechtsungehorsam
- Mark Twain: Die Abenteuer des Huckleberry Finn, 1884
- Kapitel 7. Der rechtstreue Staatsdiener und staatliches Unrecht
- J. M. Coetzee: Warten auf die Barbaren. Roman, 1980
- Zweiter Teil. Mensch und Gericht
- Kapitel 8. Rechtsbruch zur Gefahrvorbeugung
- Herman Melville: Billy Budd, Matrose (Innenansichten einer Geschichte), 1891/1924
- Kapitel 9. Hysterische Justiz
- Arthur Miller: Hexenjagd. Schauspiel in vier Akten, 1953
- Kapitel 10. Justiz im Dienst reaktionärer Politik
- Bernard Malamud: Der Reparierer, 1966
- Kapitel 11. Rechtliche und gesellschaftliche Strafe
- Katherine Anne Porter: Wein vor Mittag, 1937
- Kapitel 12. Menschliche Verbundenheit im Recht
- William Faulkner: Heute und Morgen und in alle Ewigkeit, 1940
- Kapitel 13. Im Zweifel für den Angeklagten
- Jack London: Wer schlug zuerst? 1910
- Kapitel 14. Gerechtigkeit der Männer, Gerechtigkeit der Frauen
- Susan Glaspell: Ein Gericht aus Ihresgleichen, 1917
- Essay von Bernhard Schlink
Vorteile auf einen Blick
- vermittelt das Verständnis für wichtige Fragestellungen des Rechts
- macht mit bedeutenden Werken der Weltliteratur vor dem Hintergrund juristischer Probleme bekannt
Zielgruppe
Für Juristen und Nichtjuristen mit Interesse an Literatur und zentralen Fragen des Rechts.
Bernhard Schlink

Bernhard Schlink

wurde 1944 als Sohn eines Theologieprofessors bei Bielefeld geboren und wuchs in Heidelberg auf. Nach seinem Jurastudium in Heidelberg und Berlin war er zunächst wissenschaftlicher Assistent in Heidelberg, Darmstadt, Bielefeld und Freiburg. Seine erste Professur für Verfassungs- und Verwaltungsrecht führte ihn nach Bonn. Danach war er in Frankfurt tätig. 1988 wurde er Richter des Verfassungsgerichtshofs für das Land Nordrhein-Westfalen. Nach der Wende 1989 zog es ihn nach Berlin. Dort hatte er auch an der Ausarbeitung einer Übergangsverfassung für die DDR vor der Wiedervereinigung mitgearbeitet. Heute ist er neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit Professor für öffentliches Recht und Rechtsphilosophie an der Humboldt-Universität in Berlin und Landesverfassungsrichter in Münster.

Zunächst als Fachbuch-Autor tätig, schrieb er 1987 seinen ersten Roman „Selbs Justiz“ in Zusammenarbeit mit seinem Kollegen Walter Popp während eines Freisemester in Aix-en-Provence. 1991 wurde der Roman unter dem Titel „Der Tod kam als Freund“ vom ZDF verfilmt.

Für seinen zweiten Roman, „Die gordische Schleife“, erhielt er 1989 den Glauser, Autorenpreis für deutschsprachige Kriminalliteratur, für „Selbs Betrug“ den Deutschen Krimi-Preis 1992.

Für seinen Roman „Der Vorleser“ 1997 erhielt Schlink den Hans-Fallada-Preis der Stadt Münster, den italienischen Literaturpreis Grinzane Cavour, den Prix Laure Bataillon (bestdotierter französischer Preis für übersetzte Literatur), 1999 den erstmals verliehenen Welt-Literaturpreis sowie im Februar 2000 die Ehrengabe der Düsseldorfer Heinrich-Heine-Gesellschaft.

Der Vorleser erreichte erstmals als deutsches Buch Platz eins der New-York-Times Bestsellerliste und wurde in 25 Sprachen übersetzt.