Die vermisste Läuferin
Gisela Garnschröder

XOXO-Verlag


ISBN 978-3-9675-2101-6

12,90 € [D], 13,30 € [A]
Auf ihrem Jogginglauf am Ascheloher Weg in Halle verschwindet eine Studentin spurlos.


Hauptkommissar Tann ist nach mehreren Jahren in der Verbrechensprävention wieder zur Kripo gewechselt und ermittelt gemeinsam mit Oberkommissarin Vera Senft im Fall der vermissten Celine Meermann. Eine Bremsspur auf der Straße und Autogeräusche, die ein Anwohner gehört haben will, bringen die Polizei nicht weiter. Tann und seine Kollegin versuchen alles, um die junge Frau zu finden, aber die Hinweise sind spärlich und niemand hat etwas gesehen. Dann bekommen die Eltern der jungen Frau einen Erpresserbrief …
Gisela Garnschröder

Gisela Garnschröder

Gisela Garnschröder ist in Herzebrock/Ostwestfalen geboren und aufgewachsen auf einem westfälischen Bauernhof. Sie erlangte die Hochschulreife und studierte Betriebswirtschaft. Nach dem Vordiplom entschied sie sich für eine Tätigkeit in einer Justizvollzugsanstalt.
Immer war das Schreiben ihre Lieblingsbeschäftigung. Anfangs veröffentlichte sie Gedichte und humorvolle Anekdoten. Die berufliche Tätigkeit in der Justizvollzugsanstalt brachte den Anstoß zum Kriminalroman.
Gisela Garnschröder wohnt in Ostwestfalen, ist verheiratet und hat Kinder und Enkelkinder.
Mitglied bei:„Mörderische Schwestern“ und bei: „DeLiA“

Fragen der SYNDIKATS-Redaktion an Gisela Garnschröder

Wo schreibst du am liebsten?

In meiner Mansarde am PC.

Welcher ist dein Lieblingskrimi?

Schrei der Nachtigall“ von Andreas Franz.     

Dein Lieblingskollege/Lieblingskollegin?

Es gibt sehr viel liebe Kolleginnen und Kollegen, da möchte ich keine Auswahl treffen.

 Warum bist du im SYNDIKAT?

 Das Syndikat ist für mich der beste Ort, um mit Kolleginnen und Kollegen gemeinsam zu morden, ohne dafür belangt zu werden.

Dein Lieblingswort?

Ich habe keins.   

Dein Sehnsuchtsort?

Die Insel Amrum, weil ich da in der Kindheit ein wunderschönes Erlebnis hatte.

Dein Lieblingsgetränk?

Espresso mit einem Sahnehäubchen.

Dein Lieblingsmord?

Den gibt es nicht.     

Wo findest du Ruhe?

Beim Wandern mit meinem Mann.  

Wo Aufregung?

In der Arbeit an einem neuen Plot.

       

9. Kapitel

 Als er die Zeitung herausnahm, fiel ihm ein zusammengefaltetes Blatt vor die Füße.

Wenn Sie wissen wollen, wo Ihre Tochter ist, dann packen Sie hunderttausend Euro in einen Umschlag. Weitere Infos folgen telefonisch heute Punkt zehn Uhr. Keine Polizei.

Die Worte waren einzeln aus einer Zeitung ausgeschnitten und auf ein weißes DIN-A-4-Blatt geklebt worden.

Meermann zerknüllte zornig den Wisch und schleuderte ihn auf die Erde. Mit Tränen der Wut in den Augen hob er den Zettel wieder auf und lief hinein. Er knallte die Zeitung auf den Küchentisch und stürmte mit dem Brief ins Schlafzimmer, wo seine Frau wach im Bett lag. „Ich hatte recht. Celine ist entführt worden.“

„Entführt?“ Seine Frau stand schon neben ihm und er hielt ihr den Zettel hin.

„Wer macht denn so was?“, schluchzte Inge und in seiner hilflosen Wut schrie Konrad: „Dieser Ben Wolters, den du so in Schutz nimmst. Wer denn sonst! Wenn ich den erwische. Ich bring ihn um!“

„Das glaube ich nicht, Konrad, bitte. Mach dich nicht unglücklich“, schluchzte Inge. „Ben Wolters liebt sie. Die beiden wollen heiraten.“

Konrad schluckte. „Heiraten?“ Er sah seine Frau ungläubig an. „Sven hat gesagt, dass sie zusammenziehen wollen. Aber heiraten? Celine ist doch noch viel zu jung.“

„Celine ist dreiundzwanzig. Sie ist alt genug, um zu wissen, was sie will“, sagte Inge. „Sie hat mir gesagt, dass er genau der Richtige für sie ist.“

„Das hast du mir gar nicht gesagt. Warum nicht?“

„Sie hat es mir doch erst am Freitag erzählt - und dann dieser ganze Rummel um ihr Verschwinden …“ Schluchzend klammerte sich Inge an ihren Mann. „Was sollen wir denn jetzt tun?“

„Kein Wort zur Polizei von dem Brief, verstanden?“, stieß er hervor. „Und kein Wort zu Sven, ist das klar?“

Inge nickte zustimmend. „Die Polizei hat Celine nicht gefunden, und Sven macht sich nur Sorgen.“