Vier Tage lang bildete die Stadt Aachen das Epizentrum der deutschsprachigen Spannungsliteratur. Rund 250 Autorinnen und Autoren, darunter Klaus-Peter Wolf, Elisabeth Hermann, Simone Buchholz, Nina George und Wilsberg-Erfinder Jürgen Kehrer, aber auch Verleger, Lektoren, Buchhändler, Kriminalbeamte, Blogger und Fans nutzten die CRIMINALE ausgiebig für Lesungen, Erfahrungsaustausch, Podiumsdebatten, Branchendialog und Fortbildung.
Die Benefiz-Lesung
Die Benefiz-Lesung mit Klaus-Peter Wolf, dem derzeit erfolgreichsten deutschsprachigen Krimiautoren, erlebten rund 350 Personen im Krönungssaal des Aachener Rathauses. Die Einnahmen kamen dem Weißen Ring Aachen und der Obdachlosenarbeit der Schervier-Stube Aachen zu Gute.
Die Tagung
Vom 10. bis zum 13. April 2019 gastierte die CRIMINALE in Aachen mit über 40 Fach- und Publikumsveranstaltungen. Dabei ging es um Themen wie etwa Verlagsverträge, Bühnenpräsenz, Kampftechniken oder auch die „Aufgaben des Bundeskriminalamts“.
Unter dem Motto „Digitale Intelligenz: Wer steuert die Gesellschaft?“ lud das SYNDIKAT gemeinsam mit dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels in Nordrhein-Westfalen zum Parlamentarischen Abend im Forum M der Mayerschen Buchhandlung ein. Abgeordnete des Deutschen Bundestages, des NRW-Landtages und des Stadtrates Aachen diskutierten mit der regionalen Kulturbranche und SchriftstellerInnen im persönlichen Dialog die Folgen der Digitalisierung auf demokratische Prozesse, Kulturwirtschaft und regionalen Topos. „Wir brauchen jetzt Visionen und Regeln für eine integre digitale Gesellschaft der Zukunft. Welche Werte, welche ethischen Maßstäbe sollen gelten, welche müssen neu definiert, welche verteidigt werden? Hier darf die Politik sich nicht von Wirtschaftsunternehmen treiben lassen“, sagte Nina George, internationale Bestsellerautorin und Mitglied des Fachausschuss Urheberrecht im Deutschen Kulturrat.
Die Glauser-Preise
Höhepunkt der CRIMINALE war die große Preisverleihungs-Gala des SYNDIKATs am 13. April 2019. In den einzelnen Kategorien waren jeweils fünf Kandidatinnen bzw. Kandidaten nominiert. Durch das Programm führten die Krimiautoren Sandra Lüpkes und Ralf Kramp. Die musikalische Umrahmung lag beim Krimi-Kabarettisten Sascha Gutzeit und dem C-String-Quartett. Auszüge aus den prämierten Texten las Schauspieler Roland Jankowsky, bekannt als „Overbeck“ aus der ZDF-Serie „Wilsberg“.
Die Gewinner des Glauser-Preises 2019 sind:
Preisträger in der Sparte „Kriminalroman“: Max Bronski – „Oskar“
Preisträger in der Sparte „Debüt-Kriminalroman“: Cid Jonas Guthenrath – „Skorpione”
Preisträger in der Sparte „Kurzkrimi“: Almuth Heuner – „Schwarzes Erbe”, erschienen in „Zechen, Zoff und Zuckerwerk”
Preisträger des Hansjörg-Martin-Preises (Kinder- und Jugendkrimi): June Perry – „White Maze“
Der Friedrich-Glauser-Preis in Würdigung für den engagierten Einsatz für die Kriminalliteratur („Ehrenglauser“) 2019 geht an den Juister Buchhändler und Literatur-Aktivisten Thomas Koch.
Damit würdigt das SYNDIKAT sowohl die Einrichtung des Krimi-Stipendiums „Tatort Töwerland“ als auch die Organisation des gleichnamigen Krimi-Festivals. Rund 50 Krimiautorinnen und -autoren konnten aufgrund seiner Initiative bislang auf Juist leben und arbeiten.
Hintergrund
Das komplette Programm kann unter www.criminale.de oder unter www.aachen.de/criminale nachgelesen werden.
Die Begründungen der Jurys zu den einzelnen Werken entnehmen finden Sie
hier.
Die Krimipreise des DAS SYNDIKAT e.V.
Friedrich Glauser gilt als Mitbegründer des deutschsprachigen Kriminalromans. Ihm zu Ehren geben die Jurys des
SYNIDKATs an Glausers Geburtstag, dem 4. Februar, die Nominierten für die nach ihm benannten Krimipreise bekannt. Informationen zu den Jurymitgliedern 2019:
https://www.das-syndikat.com/krimipreise/krimipreise-der-autoren/die-jurys.html
Die Friedrich-Glauser-Preise sind die höchstdotierten Autorenpreise für Werke deutschsprachiger Kriminalliteratur. Zu den Preisträgerinnen und -trägern gehörten u.a. Martin Suter, Nina George, Horst Eckert, Thomas Glavinic und Judith
Taschler.
Die CRIMINALE
Seit über dreißig Jahren organisiert die KrimiautorInnenvereinigung SYNDIKAT die CRIMINALE, jährlich in einer anderen Region in Deutschland, Österreich oder der Schweiz. Bis zu 250 Krimiautorinnen und -autoren treffen sich auf diesem Krimifestival für Austausch, Fortbildung und vor allem für kriminell gute Unterhaltung.
Die CRIMINALE bietet aber auch FachbesucherInnen aus dem Literaturbetrieb, Medien sowie dem interessierten Krimipublikum ein Programm mit über 80 verschiedenen Veranstaltungen. Dazu gehören Workshops – von Waffenkunde über Profiling bis hin zu Wissen über Organisierte Kriminalität oder auch Selbstvermarktung und Stimmtraining –, Vorträge von Branchenexpertinnen und -experten, literarische und politische Panels, Lesungen, Kochduelle, Signierstunden, Tango-Argentino-Kurse, mörderische Fußball-Spiele und Parlamentarische Abende. Auf dem CRIMINALE-BarCamp sowie in der Vollversammlung werden die branchenpoltischen Ziele der kommenden Jahre debattiert und entschieden. Der Höhepunkt ist die Preisverleihungs-Gala „Tango CRIMINALE“ am Samstagabend.
Die CRIMINALE 2019 fand vom 10. bis zum 13. April in Aachen statt.
www.die-criminale.de
Der Hashtag zu den Friedrich-Glauser-Preisen 2019: #Glauser19
Das Buch zur CRIMINALE Aachen 2019
Peter Gerdes (Hrsg.)
Mord im Dreiländereck
Kurzkrimis aus der Region Aachen
256 Seiten
Emons Verlag
ISBN 978-3-7408-0537-1
https://www.emons-verlag.com/programm/mord-im-dreilaendereck