Vertrau mir nicht
Eifelkrimi
Andrea Revers
KBV 2013
Taschenbuch
Als die pensionierte Kommissarin Frederike gerade in ihrem Eifeler Bauerngarten den Brennnesseln und dem Giersch zu Leibe rückt, tritt unerwartet das BKA in Person der jungen Leonie Jansen auf den Plan und bittet sie um Unterstützung. Die Abwechslung kommt Frederike gerade recht, und so erklärt sie sich bereit, den Lockvogel für eine Betrügerbande zu spielen, die es auf Senioren abgesehen hat.
Die Spur führt an den südlichen Rand der Eifel, auf das Mosel-Kreuzfahrtschiff Wilma, und Frederike geht als reiche Rentnerin ausstaffiert an Bord. Rückendeckung bekommt sie dabei von ihrem Freund, dem forensischen Psychologen Willi Walter. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse, als am Morgen der junge Barkeeper Claudio tot aufgefunden wird. War das wirklich ein Unfall? Frederike hat da ihre Zweifel. Und welche Rolle spielt Willi dabei?
Als sie zu allem Überfluss die Nachricht erreicht, dass bei ihr zuhause eingebrochen wurde, ist sie hin- und hergerissen zwischen ihrem verwüsteten Heim und dem Wunsch, der Bande das Handwerk zu legen. Während sie noch mit der Spurensicherung und dem Versicherungsvertreter ringt, erfährt sie, dass Claudio tatsächlich ermordet wurde. Und Willi ist plötzlich nicht mehr zu erreichen … Wem kann Frederike noch vertrauen?
Andrea Revers
Geboren 1961 in Brühl/Rheinland lebte Andrea Revers in Bochum, Düsseldorf und Montabaur, ehe es sie vor 20 Jahren in die Eifel zog. Hier wohnt sie gemeinsam mit Ehemann in einem 200 Jahre alten Backhaus.
Nach ihrem Studium der Psychologie und Publizistik war sie als Journalistin, PR-Beraterin, Marketingleiterin, Kommunikationstrainerin und Coach tätig, ehe sie 2019 den Ausstieg wagte und sich seither nur noch dem Schreiben widmet. Seit 2004 schreibt sie Bücher zu Führungspsychologie und Selbstcoaching, seit 2007 regelmäßig auch Kurzgeschichten und Black Stories. 2011 war sie für den Deutschen Kurzkrimi-Preis nominiert. Im August 2020 erschien ihr Debütroman „Schlaf schön“ im KBV-Verlag. Inzwischen gibt es bereits fünf Bände der Reihe rund um die pensionierte Kriminalkommissarin Frederike Suttner.
Fragen der SYNDIKATS-Redaktion an Andrea Revers
Wo schreibst du am liebsten?
Am liebsten schreibe ich an meinem uralten Holzschreibtisch unterm Dach unseres alten Bauernhauses. Am liebsten vormittags, denn nachmittags kann das schon mal ziemlich warm werden, wenn die Sonne in die Dachfenster scheint.
Welcher ist dein Lieblingskrimi?
Immer noch „Aufruhr in Oxford“ von Dorothy L. Sayers.
Dein Lieblingskollege/Lieblingskollegin?
Oh Gott, da gibt es so viele nette und hilfsbereite Kolleginnen und Kollegen – da fällt die Antwort schwer. Jo Ann Martin, Ralf Kramp, Franziska Franz, Ralf Lano, Anja Eichbaum, Herbert Pelzer, Carola Christiansen, Thomas Kiehl, um nur einige zu nennen.
Warum bist du im SYNDIKAT?
Ich schätze das kollegiale Miteinander, das Fortbildungsangebot, die CRIMINALE, die Interessenvertretung. Reingegangen ins SYNDIKAT bin ich tatsächlich wegen der CRIMINALE, von der mir Ralf Kramp in höchsten Tönen vorgeschwärmt hat. Auf sein Urteil ist Verlass!
Dein Lieblingswort?
Tatsächlich ist das im Moment „tatsächlich“, nachdem „quasi“ inzwischen ausgedient hat. Ich finde die Wörter nicht wirklich toll, verwende sie aber überproportional häufig. Die Macht des Unbewussten.
Dein Sehnsuchtsort?
Mein Zuhause.
Dein Lieblingsgetränk?
Ein guter trockener Rotwein.
Dein Lieblingsmord?
Der Mord im Orientexpress.
Wo findest du Ruhe?
In der Natur – unser Garten, die nahegelegenden Felder und Wälder.
Wo Aufregung?
In meinem Kopf. Da ist immer eine Menge los.
Deine persönlich meist gehasste Frage?
Die richtet sich meist an meinen Mann: Hast du keine Angst?
Leseprobe
Jetzt musste sie nur noch verhindern, dass Eleonore erneut in Kontakt mit diesen Typen kam, sonst wäre ihr schöner Plan hinfällig. Eleonore sollte eigentlich jeden Moment zurückkehren. Da öffnete sich die Tür zum Oberdeck. Mist, aber es half nichts. Frederike fegte mit einer Handbewegung ihren Orangensaft um, sodass sich die Flüssigkeit flächig über Eleonores Handy ergoss. Frederike sprang auf, zog schnell das Kabel aus der Steckdose und bemühte sich, das Handy trockenzulegen, als Eleonore sie auch schon wütend anblaffte.
„Jetzt sagen Sie nicht, dass Sie mein Mobiltelefon kaputt gemacht haben. Das darf doch wohl nicht wahr sein. Ich habe Ihnen doch erklärt, wie wichtig das ist.“ Ihre Stimme schwankte zwischen Zorn und Verzweiflung.
Frederike hatte inzwischen das Gerät mit einer frischen Serviette abgetupft, während jemand vom Personal flott die Tischdecke tauschte. Frederike registrierte, dass man bereits die anderen Tische fürs Mittagessen eindeckte.
„Sie sollten das Gerät jetzt erst einmal trocknen lassen. Wenn Sie es in diesem Zustand einschalten, wird es durchbrennen. Dann ist es völlig hinüber.“
Eleonore, die gerade schon hoffnungsvoll den Einschaltknopf drücken wollte, zögerte. „Und wie lange dauert es, bis das Gerät trocken ist?“
Frederike lächelte verkniffen. „Das kann schon ein paar Tage dauern. Ich weiß auch nicht, ob das mit dem Orangensaft klappt. Das klebt ja ziemlich.“ Innerlich verfluchte sie sich selbst, dass sie nicht die Wasserkaraffe umgestoßen hatte. Ihre Reflexe waren auch nicht mehr wie früher. „Man soll ein nasses Gerät am besten in trockenen Reis legen.“ Ihre Stimme wurde immer leiser, als sie sah, wie Eleonore Heilmann sie anstarrte, Mord im Blick.
„Äh, kann ich Ihnen mein Handy leihen? Sie haben sich doch sicher die Nummer notiert?“
„Nein, habe ich nicht.“
Frederike war sich darüber im Klaren – wenn Blicke töten könnten, dann läge sie jetzt leblos hingestreckt im Restaurant. „Dann rufen wir jetzt einfach die zuständige Kripo an. Wo war denn der Unfall?“ Frederike bemühte sich, das Wort „Unfall“ unfallfrei auszusprechen. Am liebsten hätte sie es in Gänsefüßchen gesetzt, hatte aber den Eindruck, dass die Wasserkaraffe dann auf ihrem Schädel landen würde.
Das SYNDIKATS-Gewinnspiel
Die Frage lautet: Wie heißt das Schiff, auf dem Frederike ihr Abenteuer erlebt? Unter den richtigen Antworten verlosen wir zwei Exemplare von „Vertrau mir nicht“. Schickt eure Lösung bis zum 13.2.2025 an die Kontaktseite der Autorin.