Tödliches Handicap
Eva Reichl
KSB Media GmbH - Reihe: Genusskrimi
Eva Reichl
Eva Reichl wurde in Kirchdorf an der Krems in Oberösterreich geboren. Schon früh zog sie sich in die Welt der Bücher zurück. Sie liebte es bereits als Kind, in andere Welten abzutauchen, ob in fremde oder in selbst erfundene. Nach einer kaufmännischen Ausbildung und einer Beschäftigung als Controllerin fand sie im Jahr 2007 in diese Welt zurück. Vom Leser zum Schriftsteller geworden, schreibt sie überwiegend Kriminalromane und Kindergeschichten. Mit ihrer neuen Mühlviertler-Krimiserie verwandelt sie ihre Heimat, das wunderschöne Mühlviertel, in einen Tatort getreu dem Motto: Warum in die Ferne schweifen, wenn das Böse liegt so nah.
Eva Reichl lebt mit ihrem Mann und den beiden Töchtern in Ried in der Riedmark.
Zwischen ihren Schreibphasen findet Eva Reichl Zeit zum Malen. Im Augenblick konzentriert sie sich auf das Verbinden der Malerei mit dem geschriebenen Wort. Fanden sich in den vergangenen Jahren vereinzelt Elemente der Schriftstellerei in einem ihrer Bilder, so wuchs dieser Teil in jüngster Zeit zu einem gewichtigen Bestandteil.
Eva Reichl ist Mitglied im Syndikat, den Mörderischen Schwestern und den österreichischen KrimiautorInnen.
Empfehlung der Woche
Tödliches Handicap ist die Empfehlung der Woche der SYNDIKATs-Redaktion vom 4. Dezember 2017.
Kritikerstimmen
Eva Reichl hat mit ihrem Krimi wieder einen verdammt spannenden Fall geschrieben. Ich mochte ihre ermittelnden Inspektoren. Sie waren mir alle sympathisch und ich fand, dass es fähige Ermittler waren.
Niks Bücher Blog
"Tödliches Handicap" ist der dritte Kriminalroman, der im Rahmen der himmlischen Linz-Krimi-Reihe der österreichischen Autorin Eva Reichl erschienen ist und mit einer merkwürdig anmutenden Nebenhandlung kurzweilig unterhält. Doch zunächst einmal geht es dem Linzer Chefinspektor Thomas Neuhorn an den Kragen, der entgegen sonstiger Gepflogenheiten selbst das Opfer eines grausamen Verbrechens wird. So jedenfalls sehen es die mit seinem heimtückischen Mord beschäftigten Kollegen, während oben im Himmel der vom "Burn-out" bedrohte Petrus mit dem Ablauf des verhängnisvollen Abends überaus zufrieden ist. Denn vor allem an der Himmelspforte herrscht ein kaum zu bewältigendes Gedrängel, und wie überall wird auch hier händeringend versiertes Personal gesucht. [...] Fazit: Ein unkonventioneller und manchmal etwas schräger Krimi, der trotz hanebüchener Ereignisse mit einem handfesten Fall, einer ordentlichen Portion Humor und gesellschaftskritischen Anmerkungen kurzweilig unterhält.
Krimines Bücherblog
Drei Fragen an Eva Reichl
Wie viele Verbrechen gehen auf Ihr Konto?
Viele. Nur ein paar davon wurden aufgeschrieben, bislang fünf. Aber es werden mehr. Niemand kann mich aufhalten.
Was ist Ihre Lieblingstatwaffe?
Gift. Gift ist leise, heimtückisch, und die Chance, dass ein solcher Mord nicht aufgedeckt wird, ist erheblich höher als bei anderen Arten, zu töten.
Was haben Sie zu Ihrer Verteidigung zu sagen?
Ich liebe es, zu unterhalten.
Leseprobe
»Das ist doch etwas ganz anderes«, raunte Sollstein. »Bei der Polizei gibt es wie überall schwarze Schafe. Deswegen müssen doch nicht gleich alle …«
Ein Schuss zerfetzte die Atmosphäre. Sicherheitskräfte sprangen aufs Podium.
Ein zweiter Schuss krachte.
Die Menschen kreischten. Manche warfen sich zu Boden in der Hoffnung, die Kugeln würden über ihre Köpfe hinweg preschen. Andere sprangen auf und liefen in Richtung Ausgang. Schon bald verstopften sie den für diesen Ansturm viel zu schmalen Fluchtweg. Die Fliehenden wurden zu einem Pfropfen, der das Weiterkommen verhinderte. Mark Sollstein blickte sich in dem Gedränge um. Wer zum Henker hatte geschossen? War jemand getroffen? Wer war das Ziel gewesen?
Er sah den Landeshauptmann von ein paar Sicherheitsmännern umringt, die ihn von der Bühne schleiften. Hinter dem schwarzen Vorhang neben dem Podium, vor dem sowohl eine österreichische als auch eine tschechische Fahne in diesem Augenblick völlig bedeutungslos hingen, war demnach ein versteckter Ausgang. Dann erspähte er in dem Gedränge den tschechischen Ministerpräsidenten.
Er wurde von seinen Bodyguards mit deren Leibern abgeschirmt. Geschickt manövrierten sie ihn zwischen den Sicherheitsmännern hindurch und verschwanden ebenso hinter dem Vorhang. Das tschechische Staatsoberhaupt wurde wie zuvor der oberösterreichische Landeshauptmann in den Raum hinter dem Vorhang gebracht. Die Tür, wurde hinter ihnen verschlossen und verriegelt.
In dem Durcheinander warf Mark Sollstein einen Blick an sich hinunter. Auf seinem Hemd in Höhe der Brust entdeckte er einen roten Fleck. Ist das Blut?, fragte er sich. Aber er spürte keinen Schmerz …
Die Stelle wurde größer, immer mehr des roten Lebenssaftes sickerte aus seinem Körper. Sein Gehirn versagte ihm den Dienst. Er wusste nicht, was geschehen war. Er wusste auch nicht, was er jetzt tun sollte …
Sterben?
Flüchten?
Wo zum Kuckuck steckte Neuhorn?
Er spürte, wie sich etwas in ihm veränderte, wie seine Knie zu zittern begannen … und schließlich nachgaben. Kraftlos sank er zu Boden.