Tödliche Nachfolge
7. Fall für Dick und Bresniak
Sibyl Quinke
Edition Oberkassel
Taschenbuch
Die Firma hat eine größere Maschine nach Lyon geliefert, deren Anlaufen technisch überwacht werden muss. Ein Streit entbrennt bei der Frage, wer den Geschäftsführer in Südfrankreich vertreten soll.
Sebastian besitzt eine alte Pistole. Bei einem Schießen in einem Sportschützenverein wird sie von seiner Wuppertaler Clique ausprobiert. Mit dabei sind auch Max und Roberta. Der Abend klingt feuchtfröhlich aus. Doch am nächsten Morgen wird Antonia tot im Garten aufgefunden.
Die Kriminalhauptkommissare Dick und Bresniak beginnen zu ermitteln. Erste Fakten: Antonia wurde mit der alten Pistole erschossen. Alle Mitglieder der Clique haben Schmauchspuren an der Hand, sodass jeder der Täter sein könnte. Bei der näheren Befragung hat angeblich niemand die Schüsse mitgekriegt. Schließlich halten nicht alle Alibis bei der Befragung stand.

Sibyl Quinke
Ihr Wissen über die Wirkung giftiger Essenzen brachte die promovierte Apothekerin Sibyl Quinke dazu, einen Krimi zu schreiben.
1952 in Freiburg geboren, schreibt sie seit Jahren als freie Mitarbeiterin Artikel für die Bergischen Blätter. Mit der Zeit entstanden auch Märchen und lyrische Texte. Sie hat diverse Preise bei Ausschreibungen gewonnen und geht mit einem Bühnenprogramm auf Tour. Sie ist Mitglied im Literaturkreis ERA e.V., als Literaturbeauftragte der Bandfabrik in Wuppertal hat sie einen Literarischen Salon etabliert, begleitet maßgeblich die Reihe „Literatur auf dem CronenBerg“, war Redaktionsmitglied der Literaturzeitschrift KARUSSELL und ist Mitglied im Schriftstellerverband, dem Syndikat sowie den Mörderischen Schwestern.
2016 organisierte sie den Krimitag in Düsseldorf. Auüßerdem erhielt sie das Stipendium Tatort Töwerland.
Presse
Figuren und Handlungsgerüst entwickelt Sibyl Quinke um die Tat herum. Bei den Figuren orientiert sie sich an realen Menschen nimmt aber auch Psychologie Bücher zur Hilfe, um treffende Charaktere zu formen. Zur technisch exakten Tat kommt so die nachvollziehbare Dynamik zwischen den Personen …Katharina Rüth, Juni 2016 WZ
Sibyl Quinke schafft stimmungsvolle Bilder und schildert mit scharfem Blick die schwierigen Beziehungen ihrer Protagonisten … eine untergründige Spannung baut sich auf … das Ende der Geschichte kommt mit einem überraschenden Clou - ein Vergnügen für Freunde schwarzer Psychologie.
Katharina Rüth, Juni 2020 WZ
Exklusives Interview mit der SYNDIKATS-Redaktion
Wo schreibst du am liebsten?
Antwort: Das findet meistens am Küchentisch statt. Manchmal aber auch in einem Café mit einem Glas Wein, dann aber per Hand mit einem Füllfederhalter. Dieses alte Schreibgerät liebe ich.
Welches ist dein Lieblingskrimi?
Antwort: Immer den, den ich gerade lese und die Seite 50 überschritten habe. Wenn mich die Geschichte nicht packt, lese ich nicht weiter.
Mir hat „Die Samariterin“ von Ulrike Bliefert sehr gut gefallen und ich lese gerne die Romane von Sabine Klewe.
Dein Lieblingskollege/Lieblingskollegin?
Antwort: Sabine Klewe; ihre Roman nehmen mich vom ersten Satz an mit.
Warum bist du im SYNDIKAT?
Antwort: Mich begeistert das Schwarmwissen und der Austausch, den es zwischen den Mitgliedern gibt: Hier speziell die jährliche Criminale.
Dein Lieblingswort?
Antwort: Da habe ich keines.
Dein Sehnsuchtsort?
Antwort: In der Landschaft, die von wenig Besuchern (außer Tieren) bevölkert ist, zum Beispiel mitten in der Mongolei oder Island oder auch auf einer ostfriesischen Insel – hier ist der Besuch von Memmert der Geheimtipp (nur von Juist aus zu erreichen).
Dein Lieblingsgetränk?
Antwort: Campari orange
Dein Lieblingsmord?
Antwort: … ein sehr subtiler, kaum merkbar, zum Beispiel mit Gift. Dem Opfer geht es schlecht, er/sie zieht sich zurück – und schon habe ich auch mit der Leichenentsorgung kein Problem mehr.
Wo findest du Ruhe?
Antwort: Zu Hause auf der Terrasse – oder, wenig realisierbar: in einer Jurte mitten in der Mongolei.
Wo Aufregung?
Antwort: … bei Lesungen, das ist für mich immer mit Aufregung verbunden.
Alternative: Wenn es wieder auf eine Reise geht.
Deine persönlich meist gehasste Frage?
Antwort: Kenne ich nicht. Ich bin leider nicht so berühmt, dass ich ständig dieselben Fragen höre und sie mich deshalb nerven.
Leseprobe
- 3
„Sie sollen sich sofort bei Ihrer Mutter melden. Es ist extrem dringend!“
„Was ist das denn für eine Begrüßung? Was gibt es denn, was nicht warten kann?“, reagierte Antonia missmutig. „Ein freundliches ‚Guten Morgen‘ hätte es auch getan!“
Ansprachen, die direkt einen Befehl enthielten, vertrug Antonia überhaupt nicht, und schon gar nicht von der Sekretärin ihrer Mutter. Insgeheim nannte sie die Vorzimmerdame, die auf den Allerweltsnamen Müller hörte, eine Schnepfe. Sie hatte ihrer Mutter schon wiederholt in den Ohren gelegen, dass sie sich von dieser Dame trennen sollte, doch aus unerfindlichen Gründen hielt ihre Mutter an dieser Frau Müller fest. Und nun kam sie und kommandierte, sie möge sich sofort bei ihrer Mutter melden. Wo war ihre Mutter eigentlich?
„Wo ist Ihre Chefin?“
„Weiß ich nicht, aber sie hat angerufen, Sie mögen sich SOFORT bei ihr melden!“
Einen solchen Ton mochte Antonia nicht, schon gar nicht von Nachgeordneten. Ganz offensichtlich genoss diese Frau Müller die Gelegenheit, Antonia zu kommandieren, ohne dass sie sich weiter erklären musste. Antonia schwoll der Hals, sie konnte aber im Moment nichts weiter ausrichten. Sie drehte sich grußlos um und verschwand in ihrem Büro.
Es war ungewöhnlich, dass ihre Mutter nicht pünktlich in der Firma erschien. Es musste etwas Ernsthaftes passiert sein, aber warum hatte sie nicht angerufen? Schließlich trug sie ihr Handy ständig mit sich herum und war so manches Mal davon genervt, dass sie immer erreichbar war. Ein Blick auf ihr Smartphone zeigte, dass sie einen Anruf von ihrer Mutter verpasst hatte – offensichtlich, als sie unter der Dusche gestanden hatte. Unwillig betätigte sie die Rückruftaste.
„Mama, was gibt es denn so Wichtiges, was absolut nicht warten kann? Und dann lässt du es mir auch noch von deiner Schnepfe ausrichten. Du weißt doch, dass ich die lieber im Gulli sehe als bei uns auf dem Firmengelände.“
„Kind, bei aller Liebe, es ist nicht immer möglich, auf all deine Empfindlichkeiten Rücksicht zu nehmen.“
„Mama, wo bist du eigentlich?“ Antonias Ton war angespannt und knapp, fast etwas vorwurfsvoll. Ihr Tag hatte so gut angefangen, und jetzt schienen Gewitterwolken ihre fröhliche Verfassung zu verderben.
„Sebastian ist auch schon auf dem Weg nach Wuppertal.“
„Was soll Sebastian hier?“
„Ich bitte dich, komm heute Abend auf den Pickartsberg. Wir haben einen Familienrat abzuhalten.“
„Wieso das so plötzlich? Ich bin mit Max verabredet und will ihn nicht versetzen.“
„Dein Max wird auch mal einen Abend ohne dich auskommen.“
„Kannst du mir nicht endlich sagen, um was es geht? Ich habe mein eigenes Leben und bin nicht gewillt, auf ein Fingerschnipsen zu reagieren.“
„Kind, hast du es immer noch nicht begriffen? Dein Vater liegt auf der Intensivstation, er wurde letzte Nacht dort hingebracht. Da wirst du deine persönlichen Belange einmal zurückstellen können.“
„Wieso Intensivstation?“
„Ich rede die ganze Zeit von nichts anderem.“.
Gewinnspiel
Gewinnspielfrage:
Warum liegt der Vater von Antonia auf der Intensivstation?
Die ersten drei Einsender erhalten ein signiertes Exemplar des neusten Romans: Tödliche Nachfolge;
Email bis spätestens 12. August 2021 hierhin.