Halbseidenes historisches Wien
Günther Zäuner

Verlag Federfrei

Audio CD, Taschenbuch, 260 Seiten

ISBN 978-3-9030-9273-0

12,90 € [D], SFr. 14,90 [CH], 12,90 € [A]

Nach dem ersten Band »Halbseidenes Wien« präsentiert Günther Zäuner mit dem Folgeband »Halbseidenes historisches Wien« erneut 23 Wiener Kriminalgeschichten für jeden Bezirk. Wien bildete auch vor 100 Jahren einen tollen Schauplatz für kriminelle Handlungen. Historische Ereignisse werden in spannenden Geschichten verpackt. Bekannte Persönlichkeiten, die tatsächlich in Wien gelebt haben, tauchen auf. Halbseidenes historisches Wien taucht ein in die facettenreiche Geschichte der Bundeshauptstadt.

Günther Zäuner

© Manfred Burger

Günther Zäuner

Geboren 1957 in Wien, verstorben 11.08.2023

Matura, Studium (Geschichte, Zeitgeschichte, Klassische Philologie), musikalische Ausbildung, ehemaliger Lehrer für Latein, Geschichte und Musik.

Seit 1983 freier TV-, Radio- und Print-Journalist (ORF, verschiedene ausländische TV-Anstalten, Wien 1(heute ATVplus). Arbeiten für verschiedene Produktionsfirmen, Kabarettbeiträge für Radio NÖ und Ö3, "Senf zur Woche" (kabarettistischer Wochenrückblick) für das Wiener Stadtradio

Zahlreiche TV-, Radio- und Printbeiträge, TV-Dokumentationen u.a. über Kolumbien und die Drogenmafia.

Erfinder und Leiter des TV-Magazins "133 - Das Polizei- und Sicherheitsmagazin" für Wien 1 (heute ATVplus), Redakteur der Fachmagazine "Die Kriminalpolizei" und "Polizei". 1995 Verleihung der Goldenen Ehrennadel der Bundeskriminalbeamten Österreichs für besondere Verdienste.

Verfasser von Sachbüchern, Autor von Theaterstücken und Kabarettprogrammen, Autor zahlreicher Sketeches, Texte, Monologe, Liedtexte u.a. für die Döblinger Faschingsgilde. Bis 2006 Programmverantwortlicher, Regisseur, Autor und Schauspieler in der Döblinger Faschingsgilde.

Verfasser von Kriminalromanen, davon viele mit dem Hauptprotagonisten "Kokoschansky" sowie Kriminalkurzgeschichten. Schwerpunktthemen: Organisierte Kriminalität, Geheimdienste, Drogen, Sekten, Rechtsextremismus, Terrorismus, Politik

Mitgliedschaften:

Österreichischer PEN-Club
Österreichischer Schriftstellerverband (ÖSV)
AIEP (Int. Krimiautorenvereinigung)
SYNDIKAT (Autorengruppe deutschsprachiger Kriminalliteratur)
IG Autoren

 

Nachruf

Günther Zäuner lebt nicht mehr. Kaum vorstellbar, dass er bei der nächsten CRIMINALE nicht mehr dabeisein wird. Er war nicht nur einer der größten Krimiautoren (mit seinen 2m+), sondern auch einer der umtriebigsten. Ein Tausendsassa. Studierter Historiker und Klassischer Philologe.

Einst Lehrer für Geschichte, Musik und Latein, seit 1983 freier Schriftsteller und Journalist. Unter seinen zahlreichen Werken finden wir Sachbücher, Drehbücher, Theaterstücke und natürlich v.a. Kriminalromane. Seine Themen waren am Punkt der Zeit und immer politisch. Organisierte Kriminalität, Drogen, Sekten, Rechtsextremismus, Terrorismus. Er scheute sich nicht vor brisanten Themen und ist dabei nicht nur einmal Leuten gefährlich auf den Schlips getreten. So war er eben, unser Günther.

Wir verlieren mit ihm aber nicht nur einen großen Schriftsteller, sondern v.a. einen lieben Freund. Ein Wiener Original. Einen Menschen, der sich für unsere Zunft eingesetzt hat wie kaum ein anderer. Zuletzt war er Präsident der Österreichischen KrimiautorInnen. Und wer erinnert sich nicht an den langen Lulatsch mit der Kamera? Wie viele von uns hat er festgehalten in Zäuners Krimisalon.

You will be missed, our friend!

Beate Ferchlaender

Empfehlung der Woche

Halbseidenes historisches Wien ist die Empfehlung der Woche der SYNDIKATs-Redaktion vom 14. August 2017.

Kritikerstimmen

Eine äußerst gelungene Mischung aus Geschichtsbuch und Krimi!
Dr. Eva Schreiner, Amazon-Rezensentin

 

Drei Fragen an Günther Zäuner

Wann begann Ihre kriminelle Laufbahn?
Eigentlich schon mit sechzehn Jahren, da ich mich immer schon in kriminellen Kreisen bewegte und bewege. Nein, ich verfüge zum Glück über keine kriminelle Energie, aber mich interessiert, was geschehen muss, um die Seiten zu wechseln. Der kleine Hühnerdieb ist mir egal. Mir geht es um die höheren Ränge bis nach oben, und irgendwann landet man unweigerlich in der Politik und Wirtschaft. Ich beschäftige mich mit Mafiaorganisationen und besitze ein großes Insiderwissen, was mir als Journalist sehr zugutekommt. Doch im Ösi-Land ist investigativer Journalismus seit Jahren verpönt, daher ist das Buch, der Krimi, das einzige Medium, wo man sich noch richtig austoben kann. Mit dem Krimi schreiben begann ich 2003.

Was ist Ihre Lieblingstatwaffe?
Meine Lieblingswaffen sind Schusswaffen. Kein Kontakt mit dem Gegner, schnell und effektiv. Am besten eine Magnum oder eine Ingram-MP, damit lässt sich aufräumen.

Warum haben Sie sich für ein Leben mit dem Verbrechen entschieden?
Ich bin ein Philantrop, aber mit Vorbehalt. Daher ist der Krimi für mich die beste Möglichkeit, meine misanthropischen Züge hervorragend auszuleben.

Leseprobe

 

  1. Bezirk

INNERE STADT

Agapetus multas decepit saepe puellas
(Agapetus hat schon viele Mädchen betrogen)

197 n. Chr.

Lucius Ursus kehrt ins apodyterium, den Umkleideraum, zurück. Dort bewacht ein Sklave die Kleidung der Badegäste. Der Legionär bemerkt nicht den Mann, der sich in einer der zahlreichen Nischen verborgen hält und ihn beobachtet. Unter der Toga hält er versteckt fest einen Dolch in der Hand. Der verliebte und beschwingte Bär, sonst stets wachsam, ist mit seinen Gedanken bei Agrippina, während er sich ankleidet. Das wird sein Verhängnis. Der zur Bewachung abgestellte Sklave sieht und hört nichts. Er wurde mit drei Sesterzen bestochen.
Der Zeitpunkt ist günstig. Niemand außer Lucius Ursus und dem Sklaven halten sich im apodyterium auf. Katzenartig schleicht sich der Mörder von hinten an den Bären heran, den Dolch fest im Griff, packt sein Opfer an den Haaren, reißt den Kopf zurück, und ein schneller Schnitt durchtrennt die Kehle des Legionärs. Der Täter stößt ihn von sich, ein Blutschwall spritzt heraus und besudelt ein Mosaik. Mit stierem, ungläubigem Blick greift sich Lucius Ursus an den Hals, bevor er mit einem gurgelnden Laut zusammenbricht und schwer zu Boden kracht. Ein Blutstrom rinnt über die Steinplatten.
Der Mörder reißt sich seine blutbefleckte Toga herunter, stiehlt dafür eine andere und legt sie an. Die Tatwaffe wirft er in eine Ecke und verschwindet….