Halbseidenes dunkles Wien
12 Krimis aus der Zwischenkriegszeit
Günther Zäuner
Verlag Federfrei
Taschenbuch, 344 Seiten
Der sechste Band der Erfolgsserie taucht in ein düsteres Kapitel der Wiener Stadtgeschichte ein. Die k.u.k. Monarchie war endgültig zerfallen, der Erste Weltkrieg verloren und das geschrumpfte Österreich wurde zu einer Republik.
Hunger, Armut, Verzweiflung und Elend prägten das Stadtbild.
Und dennoch: The Roaring Twenties - die Wilden Zwanzigerjahre - wurden in Wien etwas mehr pomali (gemütlich) als in Berlin zelebriert.
Verbrechen geschahen oft aus der Not heraus, aber viele Kriminelle nutzten die unheilvollen Zeichen der Zeit für ihre Zwecke. Der Ruf nach einem starken Mann wurden unüberhörbar. Aus Deutschland wehte ein immer heftiger wehender, unsäglicher Wind herüber. Der Braunauer stand bereits ante portas und wartete nur mehr auf den richtigen Zeitpunkt.
© Manfred Burger
Günther Zäuner
Geboren 1957 in Wien, verstorben 11.08.2023
Matura, Studium (Geschichte, Zeitgeschichte, Klassische Philologie), musikalische Ausbildung, ehemaliger Lehrer für Latein, Geschichte und Musik.
Seit 1983 freier TV-, Radio- und Print-Journalist (ORF, verschiedene ausländische TV-Anstalten, Wien 1(heute ATVplus). Arbeiten für verschiedene Produktionsfirmen, Kabarettbeiträge für Radio NÖ und Ö3, "Senf zur Woche" (kabarettistischer Wochenrückblick) für das Wiener Stadtradio
Zahlreiche TV-, Radio- und Printbeiträge, TV-Dokumentationen u.a. über Kolumbien und die Drogenmafia.
Erfinder und Leiter des TV-Magazins "133 - Das Polizei- und Sicherheitsmagazin" für Wien 1 (heute ATVplus), Redakteur der Fachmagazine "Die Kriminalpolizei" und "Polizei". 1995 Verleihung der Goldenen Ehrennadel der Bundeskriminalbeamten Österreichs für besondere Verdienste.
Verfasser von Sachbüchern, Autor von Theaterstücken und Kabarettprogrammen, Autor zahlreicher Sketeches, Texte, Monologe, Liedtexte u.a. für die Döblinger Faschingsgilde. Bis 2006 Programmverantwortlicher, Regisseur, Autor und Schauspieler in der Döblinger Faschingsgilde.
Verfasser von Kriminalromanen, davon viele mit dem Hauptprotagonisten "Kokoschansky" sowie Kriminalkurzgeschichten. Schwerpunktthemen: Organisierte Kriminalität, Geheimdienste, Drogen, Sekten, Rechtsextremismus, Terrorismus, Politik
Mitgliedschaften:
Nachruf
Günther Zäuner lebt nicht mehr. Kaum vorstellbar, dass er bei der nächsten CRIMINALE nicht mehr dabeisein wird. Er war nicht nur einer der größten Krimiautoren (mit seinen 2m+), sondern auch einer der umtriebigsten. Ein Tausendsassa. Studierter Historiker und Klassischer Philologe.
Einst Lehrer für Geschichte, Musik und Latein, seit 1983 freier Schriftsteller und Journalist. Unter seinen zahlreichen Werken finden wir Sachbücher, Drehbücher, Theaterstücke und natürlich v.a. Kriminalromane. Seine Themen waren am Punkt der Zeit und immer politisch. Organisierte Kriminalität, Drogen, Sekten, Rechtsextremismus, Terrorismus. Er scheute sich nicht vor brisanten Themen und ist dabei nicht nur einmal Leuten gefährlich auf den Schlips getreten. So war er eben, unser Günther.
Wir verlieren mit ihm aber nicht nur einen großen Schriftsteller, sondern v.a. einen lieben Freund. Ein Wiener Original. Einen Menschen, der sich für unsere Zunft eingesetzt hat wie kaum ein anderer. Zuletzt war er Präsident der Österreichischen KrimiautorInnen. Und wer erinnert sich nicht an den langen Lulatsch mit der Kamera? Wie viele von uns hat er festgehalten in Zäuners Krimisalon.
You will be missed, our friend!
Beate Ferchlaender
Gewinnspiel
Wie hieß der österreichische Bundeskanzler, der 1934 von Nazis in seinem Amt erschossen wurde?
Zu gewinnen ist ein signiertes „Halbseidenes dunkles Wien“.
Antwort bis spätetens 23.9.2021 hierhin.
Wer zuerst richtig antwortet, ist der Gewinner.
Ein exklusives Interview des Autors mit der Redaktion des SYNDIKATS
Wo schreibst du am liebsten?
In meinem Arbeitszimmer. Als Wiener natürlich auch im Kaffeehaus.
Welches ist dein Lieblingskrimi?
Ich bevorzuge die harten US-Krimis, die der Realität entsprechen.
Dein Lieblingskollege/Lieblingskollegin?
Da gibt es einige, jedoch nenne ich keine Namen. Jene, die es betrifft, wissen es.
Warum bist du im SYNDIKAT?
Tolle Vereinigung um den Krimi noch populärer zu machen. Gedankenaustausch, Freundschaften, Unterstützung.
Dein Lieblingswort?
Honorarnote
Dein Sehnsuchtsort?
Natürlich Wien, die Wachau, Kopenhagen, Medellin und Cartagena in Kolumbien, San Antonio in Texas.
Dein Lieblingsgetränk?
Als Wiener – Kaffee, no na!
Dein Lieblingsmord?
Wenn Neonazis um die Ecke gebracht werden.
Wo findest du Ruhe?
Im Kaffeehaus und im Bett.
Wo Aufregung?
Bei manchen Verlagsverträgen.
Deine persönlich meist gehasste Frage?
Wissen Sie, mein Leben ist dermaßen aufregend. Das wäre doch Stoff für Sie, oder?
Büchermagazin März 2018