Akte Vakzin
Walther Stonet

Oertel+Spörer

Taschenbuch

ISBN 978-3-9655-5153-4

14,– € [D]

In Tübingen wird der IT-Leiter des Biotech-Start-ups VaxiCure ermordet. Hat die Tat einen klaren Bezug zum mysteriösen Datendiebstahl eines hochwirksamen Vakzins auf der Basis der neuen mRNA-Technologie? Während Kriminalhauptkommissar a.D. Graf Brühlsdorf, von seinen Freunden kurz TJ genannt, in Reha in St. Blasien ist, macht sich sein IT-Guru Friedrich J. (Frederico) Schmidt auf die Suche nach den Tätern. Nicht nur im Cyberraum wird um die halbe Erde ein Kampf um Macht und die nackte Wahrheit geführt.

Nach „Tatort Glashaus“ nun der zweite Fall von  Kriminalhauptkommissar Graf Brühlsdorf, der als Mischung aus einfühlsamen Regionalkrimi, rasantem Cybercrime und Roadmovie auf jeder Seite fesselt.

Walther Stonet

© 2021 by Thomas Kiehl

Walther Stonet

Walther Stonet lebt mit seiner Familie in Metzingen, ist selbstständig und leitend in der IT-Branche tätig. Seit dem 14. Lebensjahr schreibt er Liedtexte und Gedichte, später Kurzgeschichten, Essays, Rezensionen und Romane. Seit 2015 gibt er den Blog und das Magazin zugetextet.com heraus.

Lyrikbände: Die dunkle seite der nacht (2014, dahlemer verlagsanstalt), So nett gelebt – Das Dasein geteilt durch vierzehn, (2021, edition rabenpresse im VSS Verlag)

Romane: Unfake IT (Polit. Cyberthriller, 2022, VSS Verlag), Tatort Glashaus (Krimi, 2022, Oertel + Spörer), Akte Vakzin,(Cyber-Krimi, Oertel + Spörer, 2023).

Fragen der SYNDIKATS-Redaktion an Walther Stonet

Wo schreibst du am liebsten?

Vor dem Fernseher auf meinem MacBook, wenn meine Frau neben mir sitzt. 

Welcher ist dein Lieblingskrimi?

The Last Juror.

Dein Lieblingskollege/Lieblingskollegin?

John Grisham/Catrin Ponciano.

Warum bist du im SYNDIKAT?

Wegen Catrin und der Weiterbildung auf der CRIMINALE.

Dein Lieblingswort?

 Na ja.

Dein Sehnsuchtsort?

 Am Meer auf einer Insel mit meiner Frau.

Dein Lieblingsgetränk?

Metzinger Seco.

Dein Lieblingsmord?

Kevin Jakob Malchow in „Akte Vakzin“.

Wo findest du Ruhe?

Beim Schreiben.

Wo Aufregung?

Beim Lesen.

Deine persönlich meist gehasste Frage?

Geht’s gut?

Rezensionen

»Stonets Plus ist, dass man sich bei ihm in eine Welt fallen lassen kann, die voll Verbrechen ist – in der man vor den Bösen jedoch zuverlässig von Superermittlern wie Brühlsdorf gerettet wird.« Armin Knauer, Leiter Kulturredaktion des Reutlinger Generalanzeiger, am 05.10.2023, unter dem Titel „Hackerjagd und Liebeszwist“ zu Walther Stonets „Akte Vakzin“


https://bruehlsdorf.com/die-baende/lesermeinung-zu-akte-vakzin/

Leseprobe

Die beiden Einbrecher waren perfekt vorbereitet. Der Mieter weilte in der Firma bei der Arbeit. Abends würde er ins Training gehen. Dass nichts schieflief, dafür war vorgesorgt. Er würde keinen Schritt tun können, ohne dass ihm jemand folgte.

Das Team, das dafür abgestellt war, hatte seine einschlägigen Erfahrungen. Es war mehr als nur gut darin, nicht entdeckt zu werden, ohne den zu verlieren, den es zu beobachten hatte.

Vom Versuch, das Smartphone zu hacken, hatte man wegen der Expertise seines Besitzers vorsichtshalber abgesehen. Man musste nicht den Fehler machen, jemanden aufzuscheuchen, den man in Sicherheit wiegen wollte. Das war nicht nur dumm und unnötig, das war dazu auch kontraproduktiv. Und in der Tat, der Mensch war so vorhersehbar, die Routine siegte. Das Opfer ging ins Studio und verausgabte sich bis zu Atemlosigkeit und Schweißausbruch. Er nahm das Training noch ernster als zuvor schon, seit er Manon Steinbrecher zur Freundin hatte. Sie war seine große Liebe und sein ganzes Glück. Er wollte schön für sie sein. Am Ende war er jedoch nur schön genug fürs Sterben.

Aber das wusste er zum Zeitpunkt seiner durch einen Trainer angeleiteten gezielten Körperoptimierung nicht. Den Trainer hatte er sich erst geleistet, nachdem seine neue Liebe sein Herz geklaut hatte, wie er seinem Freund Rico seinen Zustand geschildert hatte.

Eine sportliche blonde Schönheit, die erst seit Kurzem im Studio Mitglied war, beobachtete ihn unauffällig. Sie war schon da, als er kam, und ging duschen, als er duschen ging –

nicht ohne zuvor genau das nach draußen zu melden, wo seine Überwachung vor dem Haus bereits auf ihn wartete. Mit dem E-Bike ausgestattet wie auch das zukünftige Mordopfer. Sie froren, solange er schwitzte. Als er sich unten auf sein Rad schwang, machten sie sich startbereit. Eine Person fuhr voraus, eine weitere hinterher.

Chat Ho war vorgewarnt, als sein Opfer seine Wohnung betrat. Er hatte absichtsvoll dunkle Kleidung gewählt, trug Ballettschuhe und hatte alles, was er brauchte, bei sich am Körper. Es waren ein spezieller Dolch und eine Spritze. Das reichte. Kevin Jakob Malchow packte seine Sportsachen in die Waschmaschine. Danach kochte er sich einen Rooibostee und bereitete sich seinen üblichen Eiweißshake. Pistazie schmeckte am besten. Er hatte extra eine Maschine zum Aufschäumen gekauft. Sie hatte ein kleines Vermögen gekostet. Aber er verdiente ja gerade gut. Warum also nicht, hatte er sich gedacht.

Mit einem Lächeln setzte er sich an seinen Schreibtisch im Arbeitszimmer. Rico, sein White-Hat-Hacker-Freund Friedrich J. Schmidt, hatte gesagt, heute Abend würde der Bericht fertig. Er wollte ihn gleich lesen, wenn er kam. Außerdem wollte er sich noch ein bisschen im Darknet tummeln und nachsehen, ob es etwas gab, das auf einen Cyberangriff auf seinen Arbeitgeber, die Biotech-Firma VaxiCure mit Sitz in Tübingen, hindeutete. Vorsicht war die Mutter der Porzellankiste. Aber zuerst wollte er mit seiner Manon ein wenig facetimen. Er sehnte sich nach ihr.

Mit diesem versonnenen Lächeln auf dem Gesicht starb er einen schmerzlosen Tod. Es war ihm, als würde ein leiser Luftzug über seinen Nacken fahren. Es kribbelte kalt. Er
spürte nichts als einen kleinen feinen Piks. Dann wurde es Nacht um ihn. Denn er fiel in einen tiefen Schlaf, aus dem er nicht mehr erwachen würde. Den professionell ausgeführten Stich ins Herz spürte er schon gar nicht mehr.

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